VIEW – Schlussreflexion

Bei der Betrachtung meiner Artefakte im E-Portfolio erkenne ich für mich typische Lernstrategien wieder. Ein bisschen verlasse ich mich immer noch auf bewährte Techniken, dass ich z. B. lieber Texte ausformuliere, frei blogge und kommentiere als grafisch und gestalterisch zu arbeiten. Schon beim Erstellen von Postern und Präsentationen am Forschungszentrum war ich kein glühender Verehrer von Grafiken und Abbildungen, da diese immer sehr viel Zeit in Anspruch nahmen. Dennoch habe ich bei der Learning App zu LIN:K (Lerntheorien) bewusst mit eigenen Fotos und leicht bearbeiteten Grafiken hantiert, wobei ich auch hier wieder die echte Arbeitszeit klein gehalten habe. Jedoch hat Max W. uns auch immer wieder gesagt, dass unsere Produkte nicht absolut perfekt sein müssen, zumindest was die Learning Apps angeht.

Da ich schon seit Jahren in diversen Foren und Boards aktiv bin, fiel mir die Bedienung von Moodle recht einfach, da es ja auch auf PHP basiert und ganz ähnliche vielfältige Methoden anbietet, wenngleich diese nun als LMS optimiert daherkommen. Gleichzeitig bedeutete dies aber auch einen Nachteil, weil es sich negativ auf die intrinsische Motivation auswirkt, wenn man bereits das Meiste zu kennen glaubt. Auch social bookmarking und bloggen war mir natürlich ein Begriff. Ebenso hatte ich bereits an MooCs teilgenommen. Aber insgesamt hat sich meine „Vorbelastung“ wohl eher positiv ausgewirkt und die Tasks zügig lösen lassen.

Generell arbeite ich selbst sehr intuitiv, assoziativ und metakognitiv, Neues versuche ich ständig mit Bekanntem zu verorten und alles miteinander in Bezug zu setzen. Auch ein gewisser Mut zur Lücke und ein „gewusst wo“ im konnektivistischen Sinne erachte ich bei mir als „systemimmanent“. Ohne ein Risiko des Scheiterns macht mir Lernen ebenso keinen Spass. Dabei kann ich mich oft so auf einen Task fokussieren, dass ich die Umwelt herum nahezu ausblende. Auch dieses entspringt dem Expertendasein im Elfenbeinturm der Wissenschaft mit ihren harten Deadlines.

Was meine Rolle als Lehrperson betrifft, so hat mich vor allem ein 8-minütiger Talk auf TED beeindruckt, wobei mir der Sachverhalt natürlich vorher schon klar war.Hätte ich von einem Lehrer lernen wollen, den ich nicht mag? Sicher nicht! Auch Peter Heiniger betont ja immer wieder, dass fachliche Exzellenz nicht das entscheidene Kriterium ist, sondern die Beziehungs- und Kommunikationsebene.

Was all die wunderschönen Möglichkeiten von Web-2.0-Tools angeht, so ist es wichtig, dass wir keine technikverliebten Spezialisten werden, sondern alle Tools, Apps und Angebote gezielt und bewusst einsetzen, so viel wie möglich und trotzdem nicht mehr als nötig. Mehr Visualisierung, Interaktion, reziprokes Lernen, weniger textlastige, behavioristische Module. Ein ausgewogener Mash-Up macht den Unterschied.

Mein eigener Schwerpunkt liegt in den Alternativen zu den gängigen Tools, hier bin ich immer auf der Suche, denn das Bessere ist der Feind des Guten. Breit ausgetretene Pfade zu beschreiten sollte ja niemals das Ziel eines Pädagogen sein. Dies entspräche ja einem absoluten Stillstand und widerspräche auch dem Prinzip von lebenlangem Lernen und Weiterbildung.

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